Wir sind zwar keine Punker, wundern uns aber trotzdem über die geplanten Kameras auf dem Wiesbadener Bahnhofsvorplatz. Daher gab es auch einen Brief für die Ortsdezernentin Frau Zeimetz und ihren Referenten Herrn Sand.
Für neun Kameras fallen einmalig 241.000€ für die Anschaffung und Installation, sowie jährlich 271.000€ für ihren “Betrieb” an. Nicht nur dies, sollte ein Grund für die Stadt sein, sich eine solche Maßnahme reiflich zu überlegen.
Dafür gibt es viele Gründe. Plant jemand eine Straftat, wird er sich einen Ort dafür aussuchen an dem er nicht beobachtet wird. Handelt ein Täter im Affekt, interessieren ihn auch die Kameras wohl eher nicht. Weiterhin tragen Menschen (auch ohne kriminellen Hintergedanken) Hüte, Mützen, Kapuzen, Sonnenbrillen, Makeup, etc. - was die Chance, eine Straftat mithilfe von überwachungskameras aufzuklären, nicht gerade erhöht. Dagegen steht die repressive Wirkung, die von umfangreicher überwachung ausgeht. Der Passant weiß nicht wer ihn beobachtet, doch sobald es ihm bewusst wird, ändert sich sein verhalten. Ob sich das individuelle Sicherheitsgefühl durch eine überwachungsmaßnahme steigert, hängt sicherlich von jedem einzelnen ab. Sollten Kameras allerdings Sicherheit signalisieren, jedoch kann keiner eingreifen um zu helfen, ist gerade dieses Gefühl eher kontraproduktiv.
Weitere Gründe, warum Kameras Unsinn sein können, findet man unter anderem hier.
Wir warten jedenfalls gespannt auf eine Antwort.